Hallo Alexander,
Hier nun eine kleine Netzwerkanalyse der natürlichen Feinde der Organtransplantation in Deutschland.
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Von: Ulrich Coppel <ulrichcoppel@web.de>
Datum: Sat, 05 Jan 2008 17:43:09 +0100
An: <praesident@aekwl.de>
Unterhaltung: Preisverleihung "Deutschland, Land der Innovationen";/ Lobbyarbeit/ Radiosendung
Betreff: Preisverleihung "Deutschland, Land der Innovationen";/ Lobbyarbeit/ Radiosendung
Sehr geehrter Herr Dr. Windhorst,
Ich darf mich Ihnen vorstellen als ehemaliger Lebendleberspender.
Gestern abend habe ich der Preisverleihung für die Initiative "No Panic for Organic" beigewohnt, und dabei Ihre Laudatio gehört.
Schon in der zurückliegenden Zeit haben Sie sich stets vehement für ein verstärktes Engagement pro Organspende ausgesprochen. Wiederholt haben Sie sich auch für die gesetzliche Einführung der "erweiterten Widerspruchslösung" ausgesprochen, so wie dies der Nationale Ethikrat ja auch empfohlen hatte. Leider konnte der Ärztetag 2007 sich zu so einem Beschluss nicht durchringen.
Auch ich habe mich in den zurückliegenden Jahren immer wieder zu dem Thema Organtransplantation politisch, in den Medien und der Öffentlichkeit engagiert, und habe ganz ähnliche Forderungen wie Sie formuliert. Zum Beispiel hier:
http://ulrich-coppel.de/www.ulrich-copp ... 7F942.html-
Im vergangenen Jahr kam es zu gleich mehreren Vorgängen, die geeignet sind das Vertrauen der Bevölkerung in die Transplantationsmedizin nachhaltig zu erschüttern.
Die Art der massiven Berichterstattung über die Geschehnisse am Transplantationszentrum in Essen - wo ja bis zum heutigen Tage gegen die öffentlich Beschuldigten überhaupt nichts bewiesen ist - haben zu erheblichen Vorverurteilungen in der Bevölkerung geführt. Gleiches gilt für die Vorwürfe der Redaktion Monitor im Bezug auf das Transplantationszentrum in Kiel, die bereits kurz nach der Ausstrahlung der Sendung widerlegt werden konnten. Zuletzt, und da haben ja auch Sie sich geäussert, kam es zu einer ganz billigen Stimmungskampagne der beiden Abgeordneten Wodarg und Lauterbach. Selbst wenn derartige Kolportagen eindeutig widerlegbar sind, wie sie es z. B. in Kiel waren: "Es bleibt immer etwas dran". Bis heute finden sich beispielsweise im Internet noch immer die Falschmeldungen, die zwar zweifelsfrei widerlegt, allerdings nicht entfernt worden sind.
Nun bin ich kein Freund von Verschwörungstheorien. Allerdings bin ich zu derjenigen Erkenntnis gelangt, dass es ein bestehendes Netzwerk gibt, welches aus einer Reihe weniger Personen besteht, die zwar partikular unterschiedliche Motive haben, allerdings seit Jahren äusserst öffentlichkeitswirksam allesamt gegen Organtransplantation, und dies auch gemeinsam, vorgehet. Dieses Netzwerk ist, soweit mein Eindruck, vielen politischen Entscheidern dieses Landes, und denjenigen, die sich für die Organspende engagieren, entweder nicht bekannt, oder es wird unterschätzt. So gelingt es diesem Netzwerk erfolgreich das öffenliche Meinungsbild über Organtransplantation nachhaltig zu beschädigen, und effektiv politische Lobbyarbeit gegen Organtransplantation zu leisten.
Ich habe im Folgenden ein Dossier erstellt, dass die Existenz des Netzwerkes, die "Player" und die partikularen Interessen ausleuchtet:
Da sind einmal die journalistischen Player, die in exponierter Stellung seit Jahren gegen Organtransplantation agieren. Nicht nur die Inhalte der jeweiligen Veröffentlichungen, sondern eben auch die Verfasser der einzelnen Artikel wären zu beachten:
Themenfeld: TPZ/Kiel/Essen/WDR/TAZ und Akteure:
http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/arti ... a650162253http://www.taz.de/index.php?id=europa&a ... 468b021727http://www.taz.de/index.php?id=politik& ... e0d2ad277cUnd hier der Verfasser:
http://www.goerlitzer.homepage.t-online.de/http://www.goerlitzer.homepage.t-online.de/artikel.htmUnten rechts:
http://www.goerlitzer.homepage.t-online.de/bioskop3.htmDie “Journalisten-Connection” contra Transplantation, isb. Lebendtransplantation, und der WDR läuft vor allem auch über Sylvia Matthies:
http://www.wdr.de/tv/monitor/beitrag.ph ... 66&sid=110Es fallen immer wieder die gleichen Namen als Journalisten: Görlitzer, Matthies, Feyerabend.
Deutliche Personalunionen bei den Journalisten, sowie Parallelen in Recherche und Berichterstattung zwischen der o. g. “Story” zur “Broelsch-Thematik” und der Kieler Geschichte werden sehr deutlich:
http://www.wdr.de/tv/monitor/pdf/040304 ... tation.pdfDies zur Abrundung des Eindrucks:
http://www.bioskop-forum.de/themen/tran ... erung.htmlBetrachten wir nun vergleichsweise die “Stories” in Kiel und Essen, mit der aus Jena, dann ist das journalistische Strickmuster immer exakt dasselbe: Skandale brauchen Gesichter! Und weil durch die Inszenierung von Skandalen, ungeachtet des Wahrheitsgehaltes der Beschuldigungen, eine erheblich grössere Öffentlichkeit erreicht wird, als durch unaufgeregte, sachliche Auseinandersetzung, dürfen wir gespannt auf eine Fortsetzung der Kampagne gegen Mediziner warten! Dabei werden dann auch schon einmal die “Internet-Residien” zurückliegender “Skandale”, die bei näherer Betrachtung tatsächlich lediglich oft Falschmeldungen sind, gern auch im Nachhinein als Dossier veröffentlicht und mithin weiter genutzt:
http://www.bioskop-forum.de/dokumentati ... sch-01.htmWenn man sich als Webmaster von den Inhalten der verlinkten Seiten im Disclaimer distanziert, dann haftet man als Webmaster auch nicht selber!
Rechnen wir also damit demnächst Neues aus dieser journalistischen Ecke durch die Medien zu erfahren!
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Umso glaubwürdiger werden die Argumente der Transplantationsgegner dann, wenn es “Geschädigte” gibt:
Als Diskussionspartner in den ständig und immer wieder stattfindenden Talkshows zum Thema Organtransplantation werden nahezu immer die folgenden “Betroffenen” eingeladen:
Greinert, Meyer, Focke.
Allen ist gemeinsam, dass sie Eltern ehemaliger Organspender sind, die den mutmasslichen Willen zur Organtranspende ihrer verstorbenen Kinder vormals positiv bekundet hatten, und sich nun deshalb öffentlich “Vorwürfe” machen.
Durch Expertisen schliesslich bekommen die emotionsgeladenen Argumentationen der “geschädigten” Betroffenen den Anschein von Seriosität. Damit erhalten diese Argumente ein hohes Gewicht.
Als solcher Akteur dieses Netzwerkes in der Position “Experte” findet sich der hocheloquente Prof. Geisler. Auch er wird ständig und immer wieder in Talkshows eingeladen, womit gleich schon zwei Gastplätze nämlich “Geschädigter” und “Experte” besetzt sind. Herr Prof. Geisler, selbst Mediziner, gilt als Kritiker der Hirntod-Konzeption. Beispielsweise äusserte er sich auch in der 3sat Sendung “Delta” vom 21.04.2004 diesbezülich. Im anschliessenden Internet – Chat schrieb er: ...”Es ist WISSENSCHAFTLICH Grundsätzlich nicht beweisbar, dass der Hirntod der Tod des Menschen ist.”... Zumal er insbesondere dem Publikum als Mediziner vorgestellt wurde, finde ich derartige Aussagen nicht nur verheerend, sondern möglicherweise standesrechtlich relevant. Das Chatprotokoll liegt hier vor.
Als politische “Player” des skizzierten Netzwerkes tut sich immer wieder der Abgeordnete Wodarg, SPD, gegen Organspende hervor. Nun meldet sich Prof. Lauterbach zu Wort, der zwar –so mein Eindruck- nichts gegen Organspende hat, allerdings gemeinsam mit Herrn Wodarg ein für seine Person “höheres Ziel” verfolgt, nämlich seinen Vorstellungen der Gesundheitsreform. Da ist das Schicksal der auf ein Organ angewiesenen Patienten gerade billig, wenn einmal mehr Stimmung gegen private Kassen gemacht werden kann.
Diejenigen, die viel Geld für Öffentlichkeitsarbeit in der Transplantationsmedizin erhalten, versagen auf ganzer Linie:
Wenn Herr Wodarg dies über die DSO schreibt:
http://www.wodarg.de/cms/index.php?view=13&id=483Dann ist dies:
http://www.bdo-ev.de/front_content.php? ... idart=7043einfach nur noch lächerlich!
- Ich musste diese Meldung vom BDO zitieren, da die Internetseite der DSO zurzeit einmal wieder nicht von meinem Internetbrowser angezeigt wird. -
Die Pressearbeit der DSO ist diesbezüglich meiner Meinung nach eine einzige Katastrophe. Sie leistet auch noch Steilvorlagen für Görlitzer, Matthies, Feyerabend und co. Siehe Pressemeldung Wodarg, Siehe TAZ-Artikel:
http://www.taz.de/1/zukunft/wissen/arti ... a650162253Nun fehlt noch der Rechercheur und Netzwerker dieses Grüppchens. Sein Name ist Roberto Rotondo:
http://openpr.de/Hier bitte den Suchbegriff "Rotondo" eingeben.
Nach Belieben wird dort "scharf geschossen".
Bei dem Forum der selbsternannten "Informationsstelle Transplantation und Organspende" des Herrn Rotondo entsteht mir der Eindruck, als schriebe er unter Verwendung eines Nicknames sich die Postings oft selber, um sie dann als Roberto Rotondo zu beantworten:
http://f27.parsimony.net/forum67661/recent.htmInsbesondere wird dort einzelnen Transplanteuren gezielt übel hinterhergeredet. Z.B. hier:
http://f27.parsimony.net/forum67661/messages/256.htmHerr Rotondos Anekdoten halten keiner näheren Überprüfung stand. Allerdings, so mein Eindruck, ist Ziel dieses Forums eine Art "Honeypod" für Betroffene zu generieren:
Wendet sich z. B. ein trauernder Betroffener in dem Glauben an die “Informationsstelle Transplantation und Organspende”, als sei dies eine Art BzGA, dann kommt es mitunter zu Folgendem:
Betroffene werden kontaktiert, und deren Negativ-Berichte werden zu medialen Inszenierungen weiter verwurschtelt:
Aus
http://www.transplantation-information. ... _2003.htmlwird:
http://www.br-online.de/inhalt/wir_uebe ... 004/00986/Schon da wird gegen die Uniklinik Jena scharf geschossen. Frau Matthies legte noch den o.g. Bericht bei Monitor nach, und dann war es um Herrn Prof. Scheele geschehen, wobei ich auch keine Partei für Herrn Scheele ergreifen möchte, welcher anscheinend eine Fettleber gesplittet hat. Vielmehr möchte ich den journalistischen Stil ausleuchten.
Die Zusammenarbeit von Rotondo und Matthies ist hier belegt:
http://www.transplantation-information. ... enzen.htmlEin ganz besonders inniges Verhältinis hat Herr Rotondo zu Prof. Broelsch, welches Sie in diesem Artikel ziemlich weit unten besonders anschaulich finden.:
http://www.supervision-hamburg-gesundhe ... ensiv.htmlAbschliessend möchte ich darüber berichten, dass man nicht nur im Schloss zu Münster gesellschaftliche Anlässe zum Thema Transplantation begeht:
Hier liess dieses Netzwerk auch einmal die Sektkorken knallen: Bitte die Gästeliste genau studieren!
http://www.initiative-kao.de/zehnjahreTPG.htm...und fand in die Medien auch gebührende Resonanz:
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/;art1117,2431019Zusammenfassend möchte ich schlussfolgern, dass diese Gruppe weniger Personen seit Jahren ein informelles Netzwerk kontra Organtransplantation betreibt, und für den allergrössten Teil der Veröffentlichungen in den Medien gegen Transplantation verantwortlich ist. Es sind wirklich nur ganz wenige Menschen, die diesen verheerenden Schaden für das Image der Transplantationsmedizin anrichten.
Was tun?
Bitte, vereehrter Herr Windhorst, verstehen Sie mich jetzt nicht falsch:
Zu den herrausragenden Verdiensten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zählt das Recht auf freie Meinungsäusserung und Pressefreiheit. Deshalb verdient auch die Meinung anders Denkender meinen Respekt. Gar nichts habe ich gegen denjenigen, der aus innerer Überzeugung für sich die Organspende ablehnt. Gar nichts habe ich gegen denjenigen, der damit an die Öffentlichkeit geht. Wichtig ist es, dass die Medien ihrer Verantwortung nachgehen, Missstände zu enthüllen und anzuprangern-und dies gilt auch für die Transplantationsmedizin. Wenn es Missstände gibt, so wie dies in Jena der Fall gewesen sein mag, dann gehört dies auch geahndet. Recht auf freie Meinungsäusserung und Pressefreiheit heisst aber in meinen Augen nicht, dass umgekehrt falsche Informationen nicht ohne Kosequenzen bleiben dürfen.:
Warum erwirken verantwortliche Institutionen, wie dies die Ärztekammern, DSO und Eurotransplant z. B. sind, nicht eine öffentliche Richtigstellung in denjenigen Medien die zuvor falsch berichtet hatten, wenn – wie z. B. bei Monitor/ Kiel sich die behaupteten Vorwürfe als nachweislich falsch herausgestellt haben? Allerdings möchte ich Ihnen auch mitteilen, dass mir Ihr Statement zu den jüngsten Kolportagen der beiden gewählten Vertreter des Volkes sehr positiv aufgefallen ist! Dies ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber er reicht nicht aus. Herr Lauterbach sollte, wenn möglich, mit rechtlichen Schritten dazu gebracht werden, seine Zahlen zurück zu ziehen, oder richtig zu stellen. Die DSO erreicht mit derartigen Presserklärungen, wie der vom 17.12.2007 indes eine genau gegenteilige Wirkung.
Allerdings ist mir darüberhinaus das Verhalten so mancher Programmverantwortlicher isb. im öffentlich-rechtlichen Bereich, sowie der gleichen o.g. medizinischen Institutionen auch anders ein Rätsel:
- Wie erklären sie sich beispielsweise, dass rund 90% der deutschen Bevölkerung der Organspende positiv gegenüber stehen, allerdings in 100% der Talkshows die Gästeliste je zur Hälfte in Befürworter und Gegner geteilt ist? Und wie erklären Sie sich, dass es darüber hinaus immer wieder die gleichen, wenigen, Gegner sind, die dort ihre “Geschichten” loswerden. Unter repräsentativem Meinungsbild verstehe ich etwas anderes. Kann da nicht verstärkt Einfluss geltend gemacht werden?
-
Am Rande der gestrigen Veranstaltung diskutierte ich mit Herrn Strässer über das TPG, und die Notwendigkeit gesetzlicher Änderungen. Von Zeit zu Zeit produziere ich selber Rundfunksendungen zum Thema. Z. B. hier:
http://ulrich-coppel.de/www.ulrich-copp ... 013C4.htmlKönnten Sie sich vorstellen in solch einer Sendung einmal mein Gast zu sein?
Über eine Zusammenarbeit mit der Ärztekammer und Ihnen persönlich für eine Verbesserung der Situation der Organtransplantation in diesem Land und unserer Region würde ich mich sehr freuen.
Ihnen wünsche ich alles Gute zum neuen Jahr und verbleibe
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Ulrich Coppel